Wocheninfo: Archiv
18. Woche 2023, 29.04. - 07.05.
Liebe Schwestern und Brüder,
der 4. Sonntag der Osterzeit ist traditionell der Gute-Hirte-Sonntag. Im Evangelium hören wir von Jesus, dem Guten Hirten, der über sich selber sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Immer wieder kommen wir zu diesem Guten Hirten, um von ihm das Leben in Fülle zu empfangen. Ganz besonders geschieht das in der Hl. Messe, im eucharistischen Mahl. Christus schenkt sich uns in der Gestalt von Brot und Wein, so wie ein Guter Hirte seine Schafe auf die Weide führt.
Wie passend und schön ist es, dass in unserer Pfarrei gerade an diesem Sonntag und den darauffolgenden Sonntagen unsere Kommunionkinder zum ersten Mal auf dieser Weide gespeist werden. Über viele Wochen und Monate hinweg wurden sie von Katechetinnen und Katecheten darauf vorbereitet, Christus, den Guten Hirten, in ihrer Erstkommunion zu empfangen. Und nun ist es soweit: Sie folgen der Stimme des Hirten auf die Weide. Weiterlesen … 18. Woche 2023
17. Woche 2023, 22.04. - 30.04.
Lebt !
1 Jesus lebt, mit ihm auch ich!
Tod, wo sind nun deine Schrecken?
Er, er lebt und wird auch mich
von den Toten auferwecken.
Er verklärt mich in sein Licht;
Dies ist meine Zuversicht.
2 Jesus lebt! Ihm ist das Reich
über alle Welt gegeben;
mit ihm wird auch ich zugleich
ewig herrschen, ewig leben.
Gott erfüllt, was er verspricht;
dies ist meine Zuversicht.
3 Jesus lebt! Ich bin gewiss,
nichts soll mich von Jesus scheiden,
keine Macht der Finsternis,
keine Herrlichkeit, kein Leiden.
Seine Treue wanket nicht;
dies ist meine Zuversicht.
4 Jesus lebt! Nun ist der Tod
mir der Eingang in das Leben.
Welchen Trost in Todesnot
wird er meiner Seele geben,
wenn sie gläubig zu ihm spricht:
„Herr, Herr, meine Zuversicht!“
In Ihrem Gotteslob finden Sie diese Strophen eines österlichen Liedes unter der Nummer 336. Der Schriftsteller, Dichter und Philosoph Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) hat diese Zeilen 1757 veröffentlicht. In seiner Zeit war er einer der meist gelesenen Schriftsteller. Das obige Lied hat im Original sechs Strophen. Vier davon hat das Gotteslob, leicht überarbeitet, übernommen.
16. Woche 2023, 15.04. - 23.04.
Liebe Schwestern und Brüder,
am 2. Ostersonntag feiern wir auch den Sonntag der Barmherzigkeit. Ein Tag, der uns daran erinnert, dass Gott uns immer wieder mit seiner grenzenlosen Liebe und Barmherzigkeit begegnet.
In der Lesung an diesem Sonntag aus dem ersten Petrusbrief heißt es: "Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren, damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige Hoffnung haben und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt ist." (1 Petr 1,3)
Die Auferstehung Christi ist das zentrale Ereignis des Christentums und zeigt uns, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern dass es eine neue Hoffnung gibt. Durch die Auferstehung dürfen auch wir ein neues Leben in Christus beginnen und erfahren seine barmherzige Liebe.
Doch was bedeutet Barmherzigkeit eigentlich genau? Barmherzigkeit ist mehr als nur Mitleid oder Wohltätigkeit. Sie drückt sich auch in einem tiefen Mitgefühl aus, das uns befähigt, das Leid anderer zu erkennen und zu lindern. Barmherzigkeit ist somit eine Grundhaltung, die uns dazu veranlasst, uns dem Nächsten zuzuwenden, ihm zuzuhören und ihm zu helfen.
14. + 15. Woche 2023, 01.04. - 16.04.
Auf Leben und Tod
-kämpft der junge ukrainische Soldat in seiner Heimat.
-kämpft das hungernde Mädchen im Südsudan.
-kämpft die krebskranke Frau auf der Palliativstation.
-kämpft Jesus am Kreuz – für uns.
Der Kampf auf Leben und Tod ist Konsequenz allen Daseins auf der Erde: Alles Lebendige ist todgeweiht, bereits am Anfang seiner Existenz, bereits mit dem ersten Atemzug. Wir werden geboren, um zu sterben. Nichts ist sicherer als das.
Der Sohn Gottes wollte dabei keine Sonderrolle spielen. Gott hat sich mit seiner Menschwerdung diesem Gesetz unterworfen. Jesus weiß, dass auch er den Kampf auf Leben und Tod einmal wird kämpfen müssen.
In der Geschichte der Menschheit ist stets der Tod als Sieger aus diesem Kampf hervorgegangen. Jedes noch so pralle und strotzende Leben hat sich im Letzten immer dem Tod geschlagen geben müssen. Der Tod hat immer das letzte Wort behalten – immer und ausnahmslos.
Mors et vita duello conflixere mirando: dux vitae mortuus, regnat vivus ---
Tod und Leben, die kämpften unbegreiflichen Zweikampf: des Lebens Fürst, der starb, herrscht nun lebend.
Diese Zeile der Ostersequenz bringt in poetischer Sprache auf den Punkt, was sich bahnbrechend Neues in der Osternacht ereignet hat: Zum ersten und einzigen Mal ist im Duell auf Leben und Tod das Leben als Sieger hervorgegangen. Schien zunächst noch der Tod obsiegt zu haben, als Jesus den Geist aushauchte und am Kreuz starb, so nahm dann erst der eigentliche Kampf auf Leben und Tod seinen Lauf: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“ (1 Kor 15,55) ruft der Apostel Paulus höhnisch aus. Ein einziges Mal sollte in der gesamten Menschheitsgeschichte das scheinbar unabänderliche Gesetz nicht Recht behalten. Punktsieg des Lebens über den Tod!
Seitdem glauben wir, dass Jesus Christus, von den Toten auferstanden, nicht mehr stirbt und immer bei uns ist. Seitdem hoffen wir, dass Jesus Christus uns alle von dieser Gesetzmäßigkeit erlöst hat und uns teilhaben lässt an seinem Sieg über den Tod.
„Vom Tod zum Leben“ lautet daher das Leitwort, das uns in St. Margareta in diesem Jahr zusammen mit einem Logo durch die österliche Bußzeit geführt hat und jetzt durch die Karwoche in die Feier des Osterfestes führen will.
Ich wünsche uns allen, dass wir in der gemeinsamen Feier des Leidens, des Sterbens und der Auferstehung Christi in den kommenden Tagen wieder neu erspüren und erfahren dürfen, welche Hoffnung daraus erblüht.
Hoffnung
-für den jungen ukrainischen Soldaten in seiner Heimat
-für das hungernde Mädchen im Südsudan
-für die krebskranke Frau auf der Palliativstation
-für dich, für mich, für uns alle!
Im Namen des Pastoralteams von St. Margareta wünsche ich Ihnen und euch ein hoffnungsfrohes Osterfest.
Oliver Boss, Pfarrer
13. Woche 2023, 25.03. - 02.04.
Vom Tod zum Leben – das Motto unserer diesjährigen Fastenzeit ist der rote Faden aller drei Lesungstexte dieses 5. Fastensonntages. Zusammen gelesen sind sie eine erstaunliche Katechese zur menschlichen Kernfrage: Wo gehe ich hin? Christlich ausgedrückt: Wie kann ich mir die Auferstehung von den Toten vorstellen? Zwei Wochen vor dem großen Fest der Auferstehung ist das eine ideale Frage zur Vorbereitung.
Wir wissen heute, dass sich die Auferstehungshoffnung im Volk Israel über die Jahrhunderte erst entfalten musste. Der Prophet Ezechiel verheißt noch exklusiv für das ganze Volk die Öffnung ihrer Gräber und die Gabe des Geistes Gottes – durch diesen Geist wird das Volk wieder lebendig. Im Johannes-Evangelium erfahren wir, dass es zur Zeit Jesu bereits einen Glauben an die Auferstehung einzelner Toter gab, sogar die Pharisäer teilten ihn. Aber für sie und auch für Marta ist er (noch) eine weit entfernte Hoffnung für das Ende der Zeit. Obwohl es sich bei der Auferweckung des Lazarus noch um eine Rückholung in dieses irdische Leben handelt, macht der Christus damit aber etwas entscheidend Neues sichtbar: Endgültige Auferstehung der Toten beginnt JETZT, mit mir, dem Christus. Ich bin nämlich die Auferstehung und das Leben!
12. Woche 2023, 18.03. - 26.03.
Liebe Schwestern und Brüder!
Als Kind habe ich mich gefragt: Was ist wohl schlimmer, nichts sehen, nichts hören oder nichts sagen können?
Blind, taub oder stumm?
Und dann habe ich mich gefragt: Was ist wohl schlimmer, von Geburt an ohne Sinne zu leben oder erst erworben?
Machen wir ein Experiment:
Stopfen wir uns Oropax in die Ohren und gehen über die Benderstraße. Lebensgefährlich!
Keine Autos oder Straßenbahn können wahrgenommen werden.
Nehmen wir eine Augenbinde und gehen wieder über die Benderstraße! Lebensgefährlich!
Keine Ampel, kein Hindernis, kein Verkehr kann wahrgenommen werden.
Nehmen wir ein Pflaster und kleben es über unseren Mund! Lebensgefährlich!
Eine verbale Kommunikation ist nicht mehr möglich, wir „sterben“ sozial!
Die Sinne sind lebendnotwendig!
11. Woche 2023, 11.03. - 19.03.
Begegnung am Jakobsbrunnen
Liebe Gemeindemitglieder,
das Evangelium vom 3. Fastensonntag Joh 4,5-42 berichtet von einer zu Herzen gehenden Begegnung. Jesus, der von der langen Reise ermüdet ist, setzt sich an der Quelle Jakobs nieder, um einer in Sünde lebenden samaritanischen Frau zu begegnen. Seine Ermüdung und auch sein Durst zeigen, wie völlig Er Mensch war. Er, der das Wasser erschaffen und die Meere ins Dasein gerufen hat, vollbringt kein Wunder, um seinen Durst zu stillen, sondern bittet eine sündige Frau, Ihm etwas zu trinken zu geben.
Die Art und Weise, wie Jesus dieser Frau begegnet und das Gespräch sucht, bietet Anschauungsunterricht par excellence. So zeigt uns diese Begegnung:
Jesus sucht den einzelnen Menschen, jeder persönlich ist ihm wichtig. Er sucht die Menschen dort, wo sie leben, wo sie sich aufhalten. Und Er begegnet den Menschen auf Augenhöhe in einer persönlichen ungestörten Gesprächsatmosphäre. Hier nimmt Er sich Zeit für alle Fragen und Bedürfnisse und hieran anknüpfend verkündet Er die Frohe Botschaft. Eine Frohe Botschaft die das Herz anrührt und das Gewissen erreicht. Denn Er selbst ist der Kern dieser Botschaft, die Quelle des Lebens, die die Sehnsucht eines jeder Mensch stillen kann.
Liebe Gemeindemitglieder, geben wir in dieser Fastenzeit der Sehnsucht unserer Herzen Raum, um Jesus tiefer begegnen zu können. Weiterlesen … 11. Woche 2023
10. Woche 2023, 04.03. - 12.03.
Liebe Schwestern und Brüder,
In diesen Wochen gehen wir durch die Fastenzeit immer weiter auf Karfreitag zu. Und bei all dem, was wir uns für diese Wochen vielleicht vorgenommen haben, wissen wir jetzt schon, dass wir am 9. April Ostern feiern werden. Wir wissen, dass alle Fastenvorsätze ein Ende haben werden. Anders ist es aber in unserem Leben: manche Entbehrungen und Erfahrungen von Leid scheinen kein sicheres Ende zu haben, wir wissen nicht immer, wie alles ausgehen wird.
Am 2. Fastensonntag hören wir das Evangelium der „Verklärung“ Jesu. Der Evangelist Matthäus berichtet uns, wie Jesus mit drei seiner Jünger auf einen hohen Berg steigt und dort vor deren Augen „verwandelt“ wird, wobei sein Gesicht wie die Sonne leuchtete, seine Kleider weiß wie Licht wurden und neben ihm Mose und Elija erschienen. Ähnlich wie bei der Taufe Jesu erschallt eine Stimme aus dem Himmel: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ Weiterlesen … 10. Woche 2023
09. Woche 2023, 25.02. - 05.03.
Liebe Schwestern und Brüder,
„Vom Tod zum Leben“ diese vier Worte möchten wir als Seelsorgeteam über die verschiedensten Angebote in der Fastenzeit setzen. „Vom Tod zum Leben“ - die christliche Hoffnung und Jesu Versprechen an uns Menschen, dass mit dem Tod nicht alles endet, sondern der Tod selbst zum Leben führt, zum Ewigen Leben. Weiterlesen … 09. Woche 2023
08. Woche 2023, 18.02. - 26.02.
Liebe Schwestern und Brüder!
Karneval steht vor der Tür!
Feiern! Endlich feiern nach Corona und Sturm! Endlich wieder ein Karnevalsumzug in unserem Gerresheim! Ja, das ist wichtig, und wir freuen uns alle besonders, mal wieder ausgelassen zu feiern, bevor die Fastenzeit wieder anfängt.
Und Karneval hat ja auch einen gesellschaftlich-politischen Hintergrund! Der „Narrkarneval“, der erste Prinz am Hofe der Medici, durfte unbescholten seine Meinung sagen, und die gesamten Einnahmen des Balls am Hofe wurden für die Versorgung der Armen eingesetzt. Die Spenden reichten meist für ein ganzes Jahr.
Neben aller Freude und Sorglosigkeit, die wir uns alle so sehr herbeisehnen, gibt es aber doch schlimme Ereignisse und Katastrophen in der Welt. Exemplarisch der immer noch anhaltende Ukrainekrieg und das dramatische Erdbeben in der Türkei und Syrien. Bei beiden Geschehnissen sind kein Ende und keine Lösung in Sicht.
Im heutigen Abschnitt der Bergpredigt spricht Jesus davon, auch die andere Wange hinzuhalten, wenn dich einer auf die eine schlägt. Was meint er? „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin!“
Versuchen Sie das einmal! Das geht nicht oder bestenfalls kann ich mit dem Handrücken der rechten Hand die rechte Wange treffen. Und das ist auch so gemeint. Im Judentum bedeutete ein Schlag mit dem Handrücken maximale Erniedrigung, Herabwürdigung, Missachtung der Menschenwürde. Diese Beleidigungen kränken einen jeden und eine jede natürlich besonders, immer ganz persönlich im Herzen, bei der Ehre, und wahrscheinlich werden die meisten von uns innerlich aggressiv. Hier sollen wir uns zurücknehmen und die Gewaltspirale nicht antreiben! Weiterlesen … 08. Woche 2023