Wocheninfo: Archiv

16. Woche 2024, 13.04. - 21.04.2024

Bei der Meditation des heutigen Evangeliums wird in mir eine Phantasie lebendig: Was würde wohl geschehen, wenn wir es den Jüngern aus dem Evangelium gleichtäten: uns immer wieder versammeln und einander erzählen würden, was wir „unterwegs“ erlebt und wie wir Jesus erkannt hatten, als er uns das Brot brach? Würde sich etwas ändern – an uns und unserer Außenwirkung? Wie könnten andere das an uns erkennen? Welche Folgen hätte das für die Menschen in unseren Stadtteilen? Wie sähen unsere Versammlungen und Gottesdienste dann aus? Was würde man über uns erzählen? Was würde sich verbessern?

Unterschrift Herz
Markus Herz, Pastoralreferent

 

15. Woche 2024, 06.04. - 14.04.2024

Zweifel können etwas Gefährliches sein.

Zweifel können uns lähmen und uns davon abhalten, voranzugehen. Sie können unsere Entschlossenheit schwächen, unsere Ziele zu verfolgen, und uns in einem Zustand der Unsicherheit gefangen halten. Wenn Zweifel überhandnehmen, können sie unsere Fähigkeit beeinträchtigen, Entscheidungen zu treffen und unser volles Potenzial auszuschöpfen.

Unterschrift Renz
Imanuel Renz, Kaplan

 

13. + 14. Woche 2024, 23.03. - 07.04.2024

Liebe Schwestern, liebe Brüder!

„Wiederum kommen die Tage, die Jesu heilbringendem Leiden und seiner glorreichen Auferstehung geweiht sind. Es kommt der Tag des Triumphes über den alten Feind, es naht das Fest der Erlösung.“

Mit diesen pathetischen Worten aus der Präfation des Palmsonntags steigen wir als Gemeinde auch in diesem Jahr wieder in die Feier der zentralen Woche unseres Glaubens ein, die auf den Höhepunkt der Heiligen Drei Tage – Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern – zusteuert. Wiederum, Jahr für Jahr. Also, auf ein Neues!

Das sogenannte Triduum sacrum bildet den Mittelpunkt des Kirchenjahres und nimmt uns als Mitfeiernde hinein in das, was wir bei der Feier jeder Heiligen Messe als das Geheimnis unseres Glaubens bezeichnen: in den Tod und in die Auferstehung Jesu Christi. Wir sind dabei nicht stumme Zeugen, sondern Mit-Betroffene, Mit-Leidende, Mit-Sterbende, Mit-Auferstehende.

Unterschrift Boss
Oliver Boss, Pfarrer

 

11. Woche 2024, 09.03. - 17.03.2024

In den Früh- und Spätschichten die wir für die Jugendlichen an-bieten, dreht sich alles um die Wüste. Es gibt ein Lied von Norbert M. Becker über die Wüste. Der Text ist es, der mich berührt:

Wüstenwege im Leben, auf denen das, was mich nährt und stärkt, knapp ist.

Wüstenwege in meinem Leben, auf denen ich mein Ziel aus den Augen verliere.

Wüstenwege in meinem Leben, auf denen ich zweifle und vielleicht das Vertrauen in meine Fähigkeiten, mein Durchhaltevermögen und die Hoffnung auf Hilfe von außen verliere.

Wüstenwege in meinem Leben, auf denen ich schwere Lasten trage, seien es hohe berufliche Anforderungen oder private Schicksale, dir mir die Luft zum Atmen nehmen oder mir den Weg zu meinen inneren Kraft-und Ruhequellen abschnüren.

Wüstenwege in meiner Partnerschaft oder Ehe.

Wüstenwege in meinem Leben, wenn ich schwer erkranke.

Was oder wer trägt, leitet, stärkt mich dann?

Habe ich ein solides Fundament oder habe ich in der Vergangenheit auf Sand gebaut?“

Unterschrift Stephanie Müller, Pastoralreferentin
Stephanie Müller, Pastoralreferentin

 

10. Woche 2024, 02.03. - 10.03.2024

Tempelreinigung Joh 2,13-25

Das Auftreten Jesu im Tempel von Jerusalem verstört viele. Jesus wird gewalttätig; er wirft die Tische der Wechsler um und schüttet ihr Geld aus. Mit einer Geißel aus Stricken treibt er die Tierhändler zusammen mit den Rindern und Schafen aus dem Tempel hinaus! Es handelt sich um eine „Tempelreinigung“. Jesus möchte nicht, dass aus dem Haus seines Vaters eine Markthalle wird! Denn die eigentliche Bedeutung eines Tempels, einer Kirche ist die Begegnung mit Gott, der den Menschen heiligt.

In seinem Tod und seiner Auferstehung eröffnet uns Jesu ganz neu die Möglichkeit der Begegnung mit Gott. In der Taufe geschieht dies dann in vollkommener Weise. Hier werden wir als seine Kinder selbst zum Tempel Gottes. Gott wohnt in unseren Herzen, und wir können ihm jetzt immer und überall begegnen. Achten wir aber darauf, dass unser Herz nicht zu einer Markthalle wird. So lädt uns die Fastenzeit ein, unsere Herzen zur Ruhe kommen zu lassen und alles, was der Begegnung mit Gott hinderlich ist, abzulegen, es zu reinigen.

Ihr

Unterschrift Federhen
Pfarrer Joachim Federhen

 

09. Woche 2024, 24.02. - 03.03.2024

Er-strahlen

Das barocke Kruzifix erstrahlt nur an wenigen Tagen im Jahr, wenn die Sonne es mit ihrem Licht streichelt. Es ist fast lebensgroß und befindet sich, ziemlich unscheinbar, in der mittleren der drei erhöhten Nischen an der nördlichen Querschiffswand in der Basilika St. Margareta, Gerresheim (Abb.). Ursprünglich hatte es seinen Platz im 1896 entfernten barocken Aufbau des Hochaltares.
Für mich ist dieses Kruzifix eine Entdeckung. In dem an Kunstwerken reichen Kirchenraum wird dieses schnell übersehen.
Nicht übersehen konnten im (heutigen) Evangelium Petrus, Jakobus und Johannes auf einem Berg, wie sich Jesus vor ihren Augen verwandelte, quasi erstrahlte, und ihnen damit eine andere, für sie neue, Dimension seines Lebens zeigte.
Die Präfation des 2. Fastensonntages formuliert das so:
 

08. Woche 2024, 17.02. - 25.02.2024

Liebe Schwestern und Brüder in St. Margareta,

das „Turbo-Kirchenjahr“ ist in seine nächste Phase eingebogen: Nach der kürzest möglichen Adventszeit mit dem 4. Adventssonntag und Heilig Abend auf demselben Tag, nach der kürzest möglichen Weihnachtszeit, die bereits am 7. Januar endete, und nach einer kurzen Karnevalssession, die gefühlt schon wieder zu Ende war, als man sich gerade erst richtig eingeschunkelt hatte, folgt nun früh im Jahr die Fastenzeit mit ihrer ganz eigenen Prägung. Sie lädt uns Christen wieder dazu ein, sich auf das Wesentliche im Leben zu besinnen und Gott den richtigen Platz darin einzuräumen. Vielleicht gelingt es uns ja trotz des Turbos, mal einen Gang in unserem Leben zurückzuschalten.

Es gibt auch Ereignisse, durch die man dazu gezwungen wird. Es ist mir ein Anliegen, an dieser Stelle in eigener Sache zu schreiben und Sie als Gemeinde korrekt zu informieren und damit Gerüchten vorzubeugen: Am 2. Februar bin ich auf einer Treppe so unglücklich gestürzt, dass ich mir den linken Oberarm gebrochen habe. Er musste tags darauf operiert werden, was mich erst einmal aus der Bahn geworfen hat. Zwar bin ich jetzt wieder zu Hause und im Dienst, allerdings nur eingeschränkt, weil ich zum Beispiel noch für einige Zeit kein Auto fahren kann. Physiotherapie und viel Geduld sind hier das Mittel der Wahl.

Zudem möchte ich Sie darüber informieren, dass für mich am 5. März eine weitere, aber geplante Operation ansteht. Da meine linke Niere ihre Funktion eingestellt hat, wird sie operativ entfernt. Zum Glück hat die andere Niere bereits die volle Funktion übernommen. Auch nach dieser Operation werde ich einige Zeit meinen Dienst in der Gemeinde nicht ausüben können.

Ich danke meinen Kollegen im Pastoralteam für die Übernahme vieler priesterlicher Dienste und kann Sie alle nur um Ihr Verständnis bitten. Ich habe die feste Hoffnung, dass das diesjährige Osterfest für mich persönlich auch auf gesundheitlicher Ebene Auferstehung bedeuten wird.

 

07. Woche 2024, 10.02. - 18.02.2024

Liebe Schwestern und Brüder!

Karnevalswochenende!

Endlich wieder feiern, schunkeln, singen und vielleicht auch das eine oder andere Gläschen Alt trinken. Ausgelassen sein in einer doch so angespannten Zeit!

Am vergangenen Dienstag war ich mal wieder von den Nachrichten negativ betroffen, und  das Fröhlichsein verging mir. Das Thema „Sexueller Missbrauch und sexuelle Übergriffigkeit“ stand wieder auf der Agenda. Aber anders als sonst! Es ging nicht um die katholische Kirche, die evangelische Kirche, die Pfadfinder oder andere Vereinigungen. Es ging um die EU! Das Europäische Parlament konnte sich nicht einigen, ab wann es zu einem sexuellen Übergriff kommt! Ab wann gilt der Übergriff? Wenn ein Partner NEIN sagt? Oder muss sie oder er JA sagen um zuzustimmen?

 

06. Woche 2024, 03.02. - 11.02.2024

Liebe Gemeinde,

manchmal ist es zum Verzweifeln: Gerade wirkte alles noch in Ordnung. Dann kommt die Nachricht: Wieder ist in der Familie, im Bekanntenkreis jemand schwer erkrankt oder gar verstorben. Oder aus heiterem Himmel: Die Ehekrise bei einem guten Freund, die Stromrechnung, die mein Konto endgültig ins Minus bringt. Die Nachrichten im Fernsehen tun ihr Übriges: Rechtsruck in der Politik, Klimaziele werden nicht erreicht, dann eine Naturkatastrophe und die nicht enden wollenden Kriege.

Wie anfällig unser Leben ist, im Kleinen wie im Großen, wird uns fast täglich vor Augen geführt.

Das Leben Jesu kann man als eine einzige Antwort darauf lesen, was uns fehlt oder wie unser Leben besser sein könnte. Im Evangelium erleben wir Jesus an diesem Sonntag, wie er einerseits Menschen heilt, angefangen bei der Schwiegermutter des Petrus bis hin zu einer großen Menge von Menschen, die um Heilung bitten (diakonia – Dienst aneinander bzw. an anderen). Andererseits sucht er sich auch immer wieder den Raum zum Gebet (leiturgia - Gottesdienst), um selbst Kraft zu sammeln, damit er erneut den Menschen vom Reich Gottes Kunde bringen kann (martyria – Zeugnis geben, Verkündigung).

 

05. Woche 2024, 27.01. - 04.02.2024

Wovon wollen wir mehr?

Diese Frage stand am Anfang der mehrjährigen, begleitenden Fortbildung für alle Teams der neuen Pastoralen Einheiten im Erzbistum Köln. Diese Frage hat mich angetriggert: Nach demotivierenden Jahren voll schlechter Nachrichten und Stagnation hat sie bei mir wieder etwas Appetit entfacht. Es geht um Blick- und um Haltungsänderungen: Man arbeitet in die Zukunft am sinnvollsten nicht mit der Frage „Welche Problem müssen wir beseitigen?“ sondern „Welches Potential wollen wir entfalten?“

Ich blicke in das heutige Evangelium und denke mir: Gehört das Staunen über das Wort Gottes, über Jesu Lehre zu unserem Potential? Kann da mehr draus werden? Könnten wir dieses Potential für die Menschen in unseren Nahräumen ausschöpfen, ihnen damit helfen, dienen? Ist es das, wovon ich mehr haben möchte?