Pressemitteilung zur Teilnahme am Rosenmontagszug

Die Legende der heiligen Ursula als Mottowagen

„Lieber tot, als in Köln verheiratet“ – unter diesem Motto nahmen Mitglieder der katholischen Kirche - St. Ursula erstmals am Düsseldorfer Rosenmontagszug teil. Eine Fußtruppe mit 111 Jungfrauen und einem Wagen, der die heilige Ursula im Schiff darstellt, hat den Zoch 2012 bereichert. Anlass für die einmalige Aktion ist die diesjährige 100-Jahr-Feier der Pfarrkirche St. Ursula im Stadtteil Grafenberg. „Wir wollen das Jubiläum unserer katholischen Kirche auch mit Humor nach außen tragen und haben dafür die Legende der heiligen Ursula karnevalistisch aufbereitet“, sagt Elke Böttcher, Mitorganisatorin der Karnevalsgruppe.

Das Motto der Fußtruppe nimmt mit einem Augenzwinkern Bezug auf die Legende der heiligen Ursula. Danach sollte die christliche Königstochter aus der Bretagne den Sohn des heidnischen Königs von England heiraten. Sie willigte unter drei Bedingungen ein: Der Prinz soll sich taufen lassen, eine Schar von Jungfrauen soll zusammengestellt werden und mit ihr eine Pilgerfahrt per Schiff nach Rom unternehmen. Während der Reise hatte Ursula eine Erscheinung: Ein Engel prophezeite ihr ein Martyrium. Auf der Heimreise kam die Pilgergruppe nach Köln. Dort wurden alle Begleiterinnen von den Hunnen, die die Stadt damals belagerten, ermordet. Als sich Ursula dem Hunnenfürsten verweigerte, wurde auch sie getötet.

Die Zoch-Teilnahme ist eine Aktion im ganzjährigen Programm zum 100. Geburtstag der Pfarrkirche St. Ursula. Neben feierlichen Gottesdiensten sind auch verschiedene kulturelle Veranstaltungen geplant. Im März gibt der russische Pianist Vladimir Mogilevsky ein Klavierkonzert. Im Sommer stehen ein Harfenkonzert mit Olga und Alexander Shevetevich sowie eine Ausstellung des Künstlers Wolfgang Brüggmann auf dem Programm. Am 26. September wird Martin Mosebach Gast des Förderverein St. Ursula im Rahmen der Grafenberger Dialoge sein und aus seinem Buch „Häresie der Formlosikgeit“ lesen. Religiöser Höhepunkt ist das Patroziniumfest im Oktober. St. Ursula ist Teil der Pfarrei St. Margareta, Gerresheim.

Eine Frage, die uns von Beginn der Aktivitätenplanung an begleitet hat, ist: Wie können wir unseren katholischen Glauben positiv und klar an die Öffentlichkeit bringen? So haben wir uns vor einem Jahr entschieden, am Rosenmontagszug teilzunehmen, um die Legende der Heiligen Ursula und ihren Märtyrer-Tod wieder in das Gedächtnis zu rufen. Die Reaktionen am Zugweg zeigten, dass es sich gelohnt hat. Wir konnten zahlreiche Fragen der Zuschauer dazu beantworten. Ein St. Ursula-Papierschiffchen mit weiteren Informationen fand begeisterte Abnehmer. Die 115 Teilnehmer und 10 Helfer kamen sowohl aus der Pfarrei als auch aus dem erweiterten Umfeld zu uns. Sie alle hatten kein Problem, als katholische Jungfrau die Pfarrei St. Ursula nach außen zu vertreten. Dafür hat es sich hoffentlich gelohnt.

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