9. Woche 2016
Liebe Schwestern und Brüder,
In der ersten Lesung der Messfeier an diesem Sonntag hören wir von der Begegnung des Mose mit Gott am brennenden Dornbusch. Als er die Schaf- und Ziegenherde seines Schwiegervaters weidet, erscheint ihm ein Engel aus einem brennenden Dornbusch. Und als er sich den Dornbusch näher anschaut und feststellt dass er trotz der hohen Flammen nicht verbrennt, hört er Gott seinen Namen rufen. Mose antwortet: „Hier bin ich“. Gott fordert ihn auf, nicht näher heranzutreten und die Schuhe auszuziehen, weil der Ort, auf dem er steht, heiliger Boden ist. Mose verhüllt reflexhaft sein Gesicht, seine Ehrfurcht verbietet ihm, Gott zu schauen. Gott bestätigt ihm seinen Bund mit dem Volk und gibt seinen Namen bekannt: „Ich bin der Ich-bin-da.“
In unserer Pfarrkirche und Basilika in Gerresheim ist diese Szene bildlich festgehalten. Genau an dem Ort, von dem der Priester bei der Feier der Hl. Messe die Kommunion austeilt, ist diese Szene verbildlicht.
Mose erfährt Gott an diesem Ort als der „Ich-bin-da“. Er ist der wirkliche, der wahrhaftige Gott. Der Gott den man nennen und rufen kann. Wie schön ist es doch, wenn wir genau diese Erfahrung im Empfang der Heiligen Eucharistie empfangen dürfen. Wir empfangen den „Ich-bin-da“. Nicht symbolhaft, nicht in einem übertragenen Sinne. Wir dürfen herantreten, ihn empfangen. Wer IHN empfängt, bekennt sich zu ihm, zum katholischen Glauben: Das ist der Leib Christi, wirklich und wahrhaftig! Gott macht uns ein großes, unübertreffliches Geschenk.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen und Euch
Sebastian Lambertz, Kaplan