8. Woche 2016

Eigentlich …

… sollte ich ja für diese Wocheninfo den Leittext verfassen. Dieses Mal überlasse ich das Wort aber besser unserem Erzbischof – er hat uns in diesen Tagen so viel mehr zu sagen! In der folgenden Passage (S. 9-11) teilt er seine Vision einer zukünftigen Ortskirche von Köln mit uns – und bittet uns gleichzeitig, dass wir uns über unsere Visionen einer zukünftigen Kirche austauschen. Seine Worte haben mich beeindruckt und inspiriert. Sie sind gleichzeitig (m)eine Bitte an alle Leser/innen, sich diesen Brief noch einmal zu Gemüte zu führen.

  • Eine Kirche, in der Priester, Diakone, Hauptberufliche in der Kirche und alle Getauften ihre Gaben einbringen und Verantwortung übernehmen. Dass dabei Fehler passieren, kalkulieren wir realistischerweise mit ein; es ist Teil unseres gemeinsamen Lernweges.
  • Eine Kirche, in der Klerus, Ordensleute und Laien einander in wertschätzender Weise als Schwestern und Brüder anerkennen.
  • Eine Kirche, die auf allen Ebenen aus dem Wort Gottes lebt und eine in der Bibel begründete Spiritualität pflegt. Die Bibel ist uns die Quelle, nicht ein Impuls unter vielen. Für die Zukunft kein Nachdenken über Kirche und ihre Strukturen, keine Beschlüsse über kirchliches Leben, keine Abteilungskonferenz oder Teambesprechung, ohne ein angemessenes Maß an Zeit und Raum, die Gott gehören – und damit auch uns – im Hören auf sein Wort.
  • Eine Kirche, die unterhalb der großen Pfarreien oder Seelsorgebereiche in überschaubaren Gemeinden und Sozialformen lebt, in der jede und jeder Einzelne ein Gesicht und einen Ort hat.
  • Eine Kirche, in der die in Jesu Christi Namen versammelte Gemeinde das Leben der Menschen am Ort teilt und hier ihre Sendung lebt. Das, was sich etwa in der „Aktion Neue Nachbarn“ als lebendiger Ausdruck des Glaubens und der gesellschaftlichen Mitverantwortung zeigt, ist für mich dafür ein sehr eindrückliches Beispiel.
  • Eine Kirche, in der Gottesdienste und Liturgien gefeiert werden, die Gott die Ehre geben, unser persönliches geistliches Leben nähren und uns helfen, im Alltag authentisch als Zeuginnen und Zeugen Jesu Christi zu leben.
  • Eine Kirche, die in einer lebendigen Verbindung der Gemeinden und Gemeinschaften mit der größeren Pfarrei, mit dem Seelsorgebereich, dem Erzbistum und der Weltkirche steht und lebt. Die Feier der heiligen Eucharistie – insbesondere am Sonntag – ist dabei das einigende Band, aus dem wir alle leben. (9-11)

Die Zeit ist reif, uns über seine und unsere Visionen zu verständigen.

Einen gesegneten 2. Fastensonntag wünscht

Unterschrift Herz
Markus Herz, Pastoralreferent

Der komplette Fastenhirtenbrief 2016 nochmal als Downloadlink:

https://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/erzbischof/dokumente/160210_fastenhirtenbrief_2016.pdf

Bild: Creative Commons License Robert Boecker, bilder.erzbistum-koeln.de

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