6. Woche 2014

Liebe Pfarrangehörige,

das Fest „Darstellung des Herrn“ (Lichtmess) ist das erste der Festtage im Jahreskreis. 40 Tage nach Weihnachten, am 2. Februar, feiert die Kirche dieses Fest. In der Bibel ist die Zahl 40 symbolträchtig – diese Zeit muss durchlebt werden, bevor Gott sich „zeigt“, bevor er seinen Heilswillen offenbart!

Der Wille Gottes ist das Heil für sein Volk Israel und für alle Völker. Und dieses Heil hat der alte, greise Simeon gesehen; dieses Heil hat die alte, greise Prophetin Hannah gesehen.

Wir verdanken dem Evangelisten Lukas die schönsten Hymnen – im Ganzen sind es drei – und alle drei haben den Eingang in die Liturgie der Kirche gefunden: Magnificat (Der Lobgesang Marias), Benedictus (Der Lobgesang Zacharias) und Nunc dimittis (Der Lobgesang des Simeon).

Dieser dritte Lobgesang ist dem Evangelium des heutigen Festtages entnommen und wird im Nachtgebet der Kirche (die Komplet) gesungen oder gebetet: 

Nun lässt du, Herr,
deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet.
und Herrlichkeit für dein Volk Israel. LK 2,29-32

Simeon kann in Frieden sterben, weil er in seinen Armen „das Heil der Welt“, „das Heil der Völker“ hält – weil zwischen ihm und seinem Tod „das größere Leben“ liegt und er dankbar darauf schaut.

In der Liturgie dieses Festtages wird diese biblische Szene symbolisiert in der Kerzenweihe. Wir kommen – wie Simeon und Hannah – in den „Tempel Gottes“ 40 Tage nach Weihnachten und halten in unseren Händen die Kerzen, die das Licht Christi darstellen. Im Glauben sehen wir tiefer, sehen wir mehr als nur eine Kerze. Im Glauben sehen wir jenes Licht, jenes Heil, das Simeon und Hannah gesehen haben – jenes Licht, das nie erlischt.
Ich schließe mit dem Segensgebet der Kerzenweihe:

Gott, du bist das wahre Licht,
das die Welt mit seinem Glanz hell macht.
Erleuchte auch unsere Herzen,
damit alle, die heute mit brennenden Kerzen
in deinem heiligen Haus vor dich hintreten,
einst das ewige Licht deiner Herrlichkeit schauen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Lasst uns ziehen in Frieden, Christus, dem Herrn, entgegen!

Ihr 

Unterschrift Rafael
Pfarrer Pater Rafael Ivankic, Pfarrvikar

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