41. Woche 2019

Liebe Gemeindemitglieder,

Kennen Sie Greta Thunberg? Vermutlich schon. Ein kleines 16jähriges schwedisches Mädchen kennt auf einmal die ganze Welt. Haben Sie sich auch schon einmal über sie aufgeregt? Aufgeregt, dass sie lieber zur Schule gehen soll, dass sie doch mal Vorschläge machen soll wie Klimaschutz konkret gehen kann? Warum regen sich viele über dieses Mädchen auf? Sie fordert mich und meinen Lebensstil heraus. Insgeheim weiß ich, dass Greta Thunberg in vielen Punkten Recht hat. Und irgendwie kam mir daher dieses Mädchen in den Sinn als ich an das Erntedankfest dachte.

Ich bin unendlich dankbar in einer Region leben zu dürfen, in der ich mir keine Gedanken darüber machen muss, ob ich morgen genug zu essen habe, ob ich sauberes Trinkwasser habe, ob ich genug anzuziehen habe. Es stimmt mich inzwischen allerdings sehr nachdenklich, dass unser Wohlstand zunehmend zu Lasten der Umwelt und anderer Nationen geht. Die Insekten sind durch die Pestizide in Gefahr, die Tierhaltung ist oft nicht artgerecht, die Meere sind überfischt, unsere Mobilität trägt erheblich zur Umweltverschmutzung bei, die Meere sind verschmutzt, unser Konsumverhalten fördert die Kinderarbeit und sorgt für Flüchtlingsströme.

Erntedank auf Kosten anderer! Wir sind aufgefordert, Gottes Schöpfung zu bewahren, damit wir unseren Kindern die Zukunft auf diesem wunderbaren Planeten sichern und auch morgen unsere Ernte einbringen können. Die Kinder zum Beispiel der Volker-Rosin-Schule, die dieses Altartuch in St. Reinold gestaltet haben. Sie haben schon vor Wochen im Stadtteil Flyer und Handzettel verteilt und auf dieses wichtige Thema Umweltschutz hingewiesen. Auch wir als Christen, auch wir als Kirchengemeinde müssen uns viel mehr von diesen Kindern annehmen. Wir können von ihnen lernen, auf die Stimme der Schüler und Pfadfinder zu hören und unser Verhalten auf den Prüfstand zu stellen. Muss ich täglich Fleisch essen, und stammt dieses Fleisch aus artgerechter Tierhaltung? Kaufe ich meine Lebensmittel in Plastik verpackt oder lose im Fachgeschäft oder auf dem Markt? Muss ich jede Besorgung mit dem Auto erledigen oder geht’s auch mal zu Fuß bzw. mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Fangen wir bei uns an, und ändern wir unser Verhalten. Auch kleine Schritte tragen dazu bei, dass diese Erde lebenswert bleibt.

Der Auftrag an uns lautet: „Macht euch die Erde untertan!“ Von Ausbeutung hat niemand gesprochen. Sorgen wir dafür, dass wir auch morgen guten Gewissens dankbar sagen können: ERNTEDANK – Herr, wir danken dir.

Unterschrift Stephanie Müller, Pastoralreferentin
Stephanie Müller, Pastoralreferentin

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