37. Woche 2015

Wo der Glaube an die Mutter Gottes sinkt,
da sinkt auch der Glaube
an den Sohn Gottes und den Gott Vater.

(Ludwig Andreas Feuerbach)

Liebe Schwestern und Brüder,

Wenn man von einem „Marienmonat“ spricht, kommt denjenigen, die überhaupt etwas damit verbinden können, der Mai und der Oktober in den Sinn. Im Mai, dem sogenannten „Wonnemonat“, in dem die Natur aufblüht, werden Marienaltäre gebaut, im Oktober wird besonders das Rosenkranzgebet in Andachten und anderen Gebetsformen gepflegt.

Beim genauen Hinschauen ist jedoch der September ein richtiger „Marienmonat“. In diesem Monat feiern wir das ganze Leben der Gottesmutter: Von ihrer Geburt (Mariä Geburt am 8. September) bis zu ihrem Tod. Wir feiern ihren Namen (Mariä Namen am 12. September) und erinnern uns an das Leid ihres Lebens (Mariä Schmerzen am 15. September). Wir feiern also das ganze Leben Marias, weil es ein Leben war, das ganz in der Liebe zu Gott gelebt wurde. Sie brachte als junges Mädchen den Sohn Gottes in die Welt und begleitete sein ganzes Leben bis zum Tod. Als Jesus stirbt, steht sie unter dem Kreuz.

Wenn wir in diesem Monat durch die Feiertage immer wieder auf Maria hingewiesen werden, ist das nicht etwa etwas Spezielles für Superfromme. Ich glaube fest, dass Maria uns Vorbild in unserem Leben als Christen ist. Ihr Glaube war nichts Abgehobenes. Für sie war der Glaube auch nicht eine bloße Zustimmung zu bestimmten Wahrheiten. Für sie war der Glaube das Ja zum Wort Gottes und der ganzen Wirklichkeit Christi mit allen Konsequenzen – ohne davonzulaufen.

Gottes Geschichte mit Maria begann mit einem einfachen Gruß eines Engels. „Fürchte dich nicht, Maria“, sagt der Engel zu ihr. „Habt Mut, fürchtet euch nicht“ spricht auch der Prophet Jesaja in der ersten Lesung dieses Sonntags zum Volk. Diese Zusage gilt in allen Höhen und Tiefen unseres Lebens. Wie viel Leid erfahren wir um uns herum, vielleicht im Kreis der engsten Angehörigen. Wie oft möchte man den Kopf hängen lassen. Und trotzdem gilt uns immer wieder diese Zusage Gottes „Habe Mut, fürchte Dich nicht.“ Wir dürfen uns ganz in der Nähe der Mutter Gottes wissen.

Ich wünsche Ihnen und Euch eine gesegnete Woche!

Ihr/Euer

Unterschrift Lambertz
Sebastian Lambertz, Kaplan

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