3. Woche 2016
Jesus war hier!
Letztens tauchte im Internet folgendes Bild auf: Da ist ein Weinregal im Supermarkt zu sehen mit vielen Weinflaschen. Darüber hängt ein Schild. Eigentlich soll es den Kunden helfen, den Wein zu finden. Aber auf dem Schild im Supermarkt über dem Wein steht „Wasser“. Und die Bildunterschrift heißt: „ Jesus war hier“.
Wir hören an diesem Wochenende das Evangelium von der Hochzeit von Kana. Und dort passiert der schlimmste Alptraum eines Brautpaares: es gibt nicht mehr genug Wein. „Der Wein ist aus.“ Das hätte für Jesus ja auch eine prima Vorlage für eine satte Moralpredigt werden können. Zum Beispiel: Die Leute trinken sowieso viel zu viel. Man kann doch auch Spaß ohne Alkohol haben.
Jesus hält es hier aber nicht mit den Moralaposteln. Er macht hier nicht den Moralischen: „Na gut, dann feiert ihr halt mit Kamillentee weiter.“ Auch kein Wort darüber, dass uns im Angesicht des Elends dieser Welt sowieso jegliche Feier im Halse stecken bleiben müsste. Was haben wir ein Glück, dass Jesus anders ist: Es ist geradezu so, als hätte er selbst Lust auf mehr. Mehr vom Feiern, mehr von fröhlichen Menschen. Sicher sieht er auch, dass das Feiern der Menschen selbst auch eine Sehnsucht ist. Lust auf mehr. Mehr als Alltag, mehr Tiefgang im Leben. Menschen feiern das Leben und die Liebe.
Wie das Kommen der Sterndeuter und die Taufe Jesu im Jordan ist auch das Wunder bei der Hochzeit von Kana ein Aufleuchten göttlicher Macht und Herrlichkeit in der Person des Jesus von Nazareth. Den Anstoß zu diesem ersten „Zeichen“ gab Maria, die Mutter Jesu, das Urbild der hoffenden und bittenden Gemeinde. Wir stehen am Beginn des Jahres 2016, das vieles Spannende bringen wird und in dem so manches Fest gefeiert wird: Pfarrkarneval, Pfarrfeste, zwei Firmfeiern im April, sieben Erstkommunionfeiern, die große Gemeindewallfahrt nach Xanten … Stellen wir bei unserem Feiern und Beten Jesus Christus immer wieder in unsere Mitte, lassen wir uns anstecken von seiner Liebe und geben wir wie Maria die Hoffnung nie auf, sondern seien wir selbst immer wieder Anstoß zum Nach- und Umdenken in unserer Gesellschaft und in der Kirche. Feiern wir das Leben und die Liebe und unseren Glauben -- das großartigste Geschenk.
Ihre
Stephanie Müller, Pastoralreferentin