27. Woche 2015
Liebe Schwestern und Brüder,
wenn wir im Alten Testament die Geschichte des Volkes Israel betrachten, begegnen uns viele Aufbrüche, die das Volk zu unternehmen hatte. Mutig schritten sie voran, manchmal zweifelten sie am Sinn der Reise. Aber immer wieder, manchmal früher oder später, wurde ihnen klar: Wir sind unterwegs mit Gottes Segen.
Ich beobachte dabei, dass Aufbruch und Segen zusammen gehören. Und dies nicht nur beim Volk Israel in den Schriften des Alten Testaments, sondern auch später. Bis zum heutigen Tag.
Viele Menschen brechen in diesen Tagen auf: Viele Familien gehen auf Reisen, starten in den Urlaub. Manch einer verbringt einige Tage oder Wochen der arbeitsfreien Zeit zuhause und wagt Aufbrüche in die nähere Umgebung. Jugendliche aus unserer Gemeinde starten in diesem Sommer in ihr freiwilliges Jahr im Ausland. Seelsorger aus unserem Team verlassen uns, brechen auf in neue Gemeinden. Und wiederum andere brechen in anderen Gemeinden ihre Zelte ab, um zu uns zu kommen. So viel Bewegung in dieser unvollständigen Auflistung von Aufbrüchen.
Eigentlich ist es ganz egal, in welche Richtung und aus welchem Anlass wir aufbrechen. Wichtig ist, dass wir uns in diesen Momenten Gottes Geleit vergewissern. Wir dürfen uns ganz darauf verlassen, dass er mit uns unterwegs ist. Mehr noch, Gott ist schon dort, wo wir erst hinkommen.
An diesem Sonntag spenden wir den Reisesegen. Dabei wird Gottes Nähe, Schutz und Geborgenheit zugesagt: vom Beginn des Lebens an, bei jedem Verlassen der eigenen vier Wände bis zur Heimkehr, bis hin zu endgültigen Heimkehr in Gottes bergende Liebe.
Deshalb wünsche ich Ihnen, liebe Schwestern und Brüder, in diesen Tagen Momente der Ruhe, der Erholung und der Besinnung auf das Wesentliche – und den Genuss der Schöpfung Gottes. Den Urlaubern wünsche ich zudem eine gute und gesunde Rückkehr.
Euch Kindern und Jugendlichen wünsche ich eine gute schulfreie Zeit, in der Ihr mit Euren Freunden und Spielkameraden hoffentlich viel Freude habt und Abenteuer erlebt.
Herzlich grüßt Ihr und Euer
Sebastian Lambertz, Kaplan