26. Woche 2014
Liebe Gemeindemitglieder, liebe Leser!
Lieber Pfarrer Markus Hoitz,
im letzten Wocheninfo hast Du uns zu deinem Abschluss hier in den Gemeinden nochmal unser Pastoralkonzept ans Herz gelegt mit den Worten:
„Mit unserem Pastoralkonzept unter dem Schlagwort „Gott kommt zu den Menschen – und wir gehen mit ihm“ sind wir auf einem guten Weg: wir entdecken das Wirken der Gnade Jesu Christi mitten unter den Menschen – auch, wenn sie nicht zu unserer Kirche gehören. Dabei brauchen wir uns nicht fürchten und uns in unsere Kirchenmauern einschließen, denn wir sind geborgen in der Liebe Gottes. Und dann entsteht diese neue Gemeinschaft des Heiligen Geistes, eine Gemeinschaft, die größer und weiter ist als unsere Kirche. Genau das ist unser Auftrag als Kirche und als Christen vor Ort!“
Caritas und Stadtteilarbeit hast Du mit sehr großer Begeisterung betrieben und Menschen begeistern können, diesen Weg mit Dir zu gehen. Es Menschen am Rande der Gesellschaft hier im Düsseldorfer Osten möglich zu machen, Teil zu haben am Gesellschaftlichen miteinander.
Einen Teil Deiner Arbeit, lieber Markus, darf ich nun weiterführen, ich hoffe es ist mir möglich, weiterhin Menschen zu begeistern diesen Weg mitzugehen, sei es mit Spenden oder tatkräftiger Hilfe. Denn die Menschen am Rande hier im Düsseldorfer Osten werden auch weiterhin unsere Unterstützung brauchen.
Doch was sollen wir konkret tun? Teilhabe ermöglichen als Kirche und als Christen, hier im Düsseldorfer Osten, wo und wie ist das möglich?
Eine Antwort gibt uns, Johannes der Täufer, dessen Geburt wir in der nächsten Woche feiern. Im Evangelium dieses Tages stellen die Menschen Johannes die Frage: „Was sollen wir tun?“ Und er gibt ihnen sehr unmissverständliche Antworten: „Teilt, was ihr habt, mit denen, die nichts haben. Teilt eure Kleidung mit denen, die nichts anzuziehen haben. Teilt euer Brot mit denen, die Hunger haben.“ Das klingt so einfach und ist doch so schwer! Solange wir dieser Aufforderung weltweit nachkommen, scheint das ganz einfach zu sein. „Brot für die Welt“, „Misereor“, „Adveniat“, „Renovabis“ - das alles sind kirchliche Aktionen des Teilens mit Menschen, die wenig haben. Sich an diesen Aktionen beteiligen und dabei auch tief in die Tasche greifen, das ist ehrenhaft und auch christlich.
Aber die Herausforderungen rücken uns in der heutigen Welt immer näher auf den Leib, auch hier im Düsseldorfer Osten. Da kommen „Armutsflüchtlinge“ nach Europa und nach Deutschland. Da kommen Asylanten, die sich nach einem menschenwürdigen Leben ohne Bedrohung sehnen.
Vielleicht ist es nicht nur wichtig, Kleidung, Brot und Wohlstand zu teilen, sondern zunächst einmal Menschenwürde und Menschenrechte zu teilen - in einer Kultur des Mitfühlens, wie sie Papst Franziskus auf Lampedusa angemahnt hat. Johannes der Täufer fordert auf, die Nähe des Himmelreichs im Teilen erfahrbar zu machen.
Lieber Markus, fast jeden Dienstagmorgen von 9.00 bis 10.30 Uhr, haben wir gemeinsam in den letzten Jahren mit den Evangelischen Christen in der Hardenbergstraße Teilhabe ermöglicht. Durch einen Lebensmittelgutschein, ein offenes Ohr und der ein oder anderen konkreten Hilfe in den verschiedensten Notlagen. Dir dafür: Vielen Dank und ein herzliches Vergelt´s Gott im Namen aller Menschen, denen Du in den letzten Jahren hier im Stadtteil mit zur Teilhabe verholfen hast.
Dein und Ihr Diakon
Oliver Steinbrecher, Diakon