18. Woche 2014
Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden, halleluja!
In diesem Jahr kam meine Osterfreude später als sonst. Sonst habe ich sie oft schon beim „Lumen Christi“, beim „Exsultet“ oder beim „Gloria“ gespürt – die klassischen Momente in der Osternacht, die erfahrbar machen, was wir feiern. Sie waren auch dieses Jahr ohne Zweifel schön und besonders. Aber das Beste kam noch, und zwar bei der Tauferneuerung. Kaplan Anuka meinte es nämlich besonders gut mit uns – das Osterwasser des Lebens kam jedem Besucher reichlich zu Gute. Nicht nur ich konnte mir das Lächeln nicht verkneifen, in der ganzen Kirche verzogen sich die Mundwinkel nach oben. Und irgendwie kann ich mir nicht helfen: Es war für mich mehr als nur eine witzige Szene. Die heitere Atmosphäre, die hier zuerst und dann in den Gottesdiensten der Ostertage immer wieder auftauchte, die hat einfach mit Ostern zu tun.
Es gibt ein Osterlachen, das in diesen Tagen möglich wird, in dem steckt ein Stückchen der Gewissheit „es ist gut“, „es wird gut“. Es ist ein Lächeln und ein Lachen, das von dieser letzten Gewissheit kostet, dass eine Freude uns erwartet, die durch nichts mehr getrübt werden kann. Es hat auch mit dem Thema dieses Sonntags zu tun, der Barmherzigkeit Gottes. Sie allein kann uns dieses Lächeln schenken trotz allem, was dagegen spricht.
Letztlich sind auch die Heiligen nichts anderes als Zeugen dieser Heiterkeit. Auch die beiden neuen Heiligen dieses Sonntags machen da keine Ausnahme. In ihren Worten finde ich die gleiche Heiterkeit, die der Osternacht entspringt:
„Habt keine Angst!“ (Papst Johannes Paul II, Amtsantrittsrede und letztes überliefertes Wort)
„Gott weiß, dass ich da bin, und das genügt mir.“ (Papst Johannes XXIII.)
„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.“ (Dietrich Bonhoeffer, lutherischer Theologe und Widerstandskämpfer, Hinrichtung 1945)
„Nichts beängstige dich, nichts beunruhige dich. Wer Gott hat, dem fehlt nichts. Gott allein genügt.“ (Teresa von Avila)
„Fröhlich sein, Gutes tun, und die Spatzen pfeifen lassen.“ (Johannes Don Bosco)
„Gott ist gut und das Leben ist schön.“ (Mutter von Frère Roger auf dem Sterbebett)
Vielleicht weckt eines dieser Worte oder eine Erfahrung dieser Tage auch in Ihnen die Heiterkeit des Osterlachens.
Das wünscht Ihnen von Herzen Ihre
Christina Schweflinghaus, Pastoralassistentin