15. Woche 2019

Evangelium 5. Fastensonntag, Joh 8, 1-11

In jener Zeit ging Jesus zum Ölberg.

Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es.

Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen.

Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie das gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand.

Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr.

Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

Haltung / Erfahrung

Das Evangelium spielt größtenteils im Jerusalemer Tempel, im Heiligtum der Nähe Gottes. Im Tempel haben sie sich um Jesus versammelt. Die angeklagte Person steht in ihrer Mitte.

Jesu Körpersprache beeindruckt: In bückender Haltung nonverbal, in aufgerichteter Haltung verbal. Dadurch hält er ihnen einen „Spiegel“ vor.

Jesus überschreitet bewusst einen Rahmen, denn er möchte nicht in einen solchen gepresst werden. Vergangenheit kann einengen. Die Schriftgelehrten und Pharisäer schauen zurück, Jesus schaut nach vorn.

Glaube lebt von Erfahrungen und Begegnungen. Jesus gibt durch seine göttliche Lebenskraft eine Zukunftsperspektive. Er berührt Menschen durch sein Wort. Die Frau und das versammelte Volk warten auf sein Wort. Und hören es.

Neubeginn

In bedrohlichen, existentiell schwierigen, Lebenssituationen kann ein Wechsel des Ortes, der Sichtweise und Blickrichtung, auch mithilfe Anderer, „Wunder“ wirken.

Ein Neubeginn wird oft erst im Rückblick erkannt.

Die Begegnung mit Jesus wird zum Wendepunkt.

Das Motto der diesjährigen MISEREOR-Fastenaktion: „Mach was draus: Sei Zukunft!“

Papst Franziskus: „Mit Gott hab keine Angst: Geh voran. Träum groß.“

Träume und handle.

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