13. Woche 2014

Zeit zur Ernte – Nicht zur Aussaat!

An diesem Sonntag hören wir im Evangelium von der Samariterin am Jakobsbrunnen, mit der Jesus spricht. In diesem Gespräch geht es um Wasser, um lebendiges Wasser, das von Jesus selbst kommt, Wasser das zur Quelle des ewigen Lebens wird.

Die Samariterin glaubt Jesus, dass er der Gesalbte – Christus – ist. Sie kommt zum Glauben an ihn und viele aus dem Ort, in dem die Samariterin wohnte, mit ihr.

Wenn in der Hl. Messe nicht die Kurzfassung des Evangeliums gelesen wird, enthält dieses Evangelium auch noch ein Gespräch Jesus mit seinen Jüngern.

Er macht den Jüngern nochmals klar, was ihr Aufgabe ist: „Sagt ihr nicht: Noch vier Monate dauert es bis zur Ernte? Ich aber sage euch: Blickt umher und seht, dass die Felder weiß sind, reif zur Ernte. … Ich habe euch gesandt zu ernten, wofür ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet und ihr erntet die Frucht der Arbeit.“

Ich wäre vermutlich nicht an dieser Textstelle hängen geblieben, wenn nicht gestern auf eine Fastenpredigt von Regens Dr. Christian Hennecke aus Hildesheim gestoßen wäre. Er predigt den Satz Jesus: „Ich habe euch gesandt zu ernten“. (Ganze Predigt auf Youtube.)

Hennecke macht in seiner Predigt darauf aufmerksam, dass es nicht immer um Aussaat geht, sondern darum, den Blick zu ändern auf die Menschen um uns herum. Es werden nicht überall nur weniger in unseren Kirchen. Es gibt nicht nur noch Menschen, die nicht mehr an Gott glauben wollen.

Um auf das Beispiel im Evangelium mit der Samariterin zurück zukommen. Die Menschen um uns herum sind in den meisten Fällen auch heute noch immer auf der Suche nach einem Gott. Sie leben und haben in vielen Fällen auch einen Glauben und leben Kirche, Gemeinschaft. Manches daran mag uns irritieren, weil die Art und Weise wie der Glaube, Kirche, Gemeinschaft gelebt wird, uns fremd ist.

Jesus fordert uns als seine Jünger auf, mit diesen Menschen zu sprechen, wie er mit der Samariterin am Jakobsbrunnen gesprochen hat. Das zu ernten, was ein anderer (Gott) schon in den Menschen an Glauben gesät hat.

Dr. Christian Hennecke wirbt in seiner Predigt darum, die Menschen mit einem anderen Blick zu sehen. Offene Augen zu behalten für die Menschen, in denen die Saat Gottes schon aufgegangen ist.

Weg von einem defizitären Blick - hin zu einem Blick, der Gott in den Menschen sucht.

Unterschrift Steinbrecher
Oliver Steinbrecher, Diakon

Infos aus dem Bauausschuss: Wocheninfo 13/14, Seite 3 (pdf, 171 KiB)

Bild: Creative Commons License Claudia Kellermann, Reiche Ernte, bilder.erzbistum-koeln.de

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