52. Woche 2025 + 01. + 02. Woche 2026

Liebe Schwestern und Brüder in St. Franziskus Xaverius und St. Margareta,

in diesem Jahr beschenken wir uns in meiner Familie zu Weihnachten nicht mehr. Nur noch die Kinder werden unter dem Christbaum Geschenke vorfinden. Nicht aus finanziellen Gründen, nicht aus Mangel an Ideen, schon gar nicht aus mangelnder Liebe zueinander. Es ist vielmehr die Entlastung, sich in den Wochen der Adventszeit nicht diesem enormen Druck auszusetzen.
Für mich persönlich sind die Geschenke in den letzten Jahren immer mehr in den Hintergrund getreten. Je älter ich werde, umso kostbarerer wird für mich die Zeit mit lieben Menschen, insbesondere aus der Generation über mir, von der keiner weiß, wie oft man noch miteinander Weihnachten feiern wird. Vielleicht ergeht es Ihnen ähnlich. Wenn Sie einmal in Ruhe darüber nachdenken, werden Sie merken, dass es vermutlich eher die kleinen und überhaupt nicht mit Geld zu bezahlende Ereignisse sind, die Ihnen die größte Freude bereiten.
Der Grund unserer Freude ist so groß, wie er klein ist: Groß ist das Geheimnis der Menschwerdung Gottes, aber klein ist die Gestalt, in der er sich uns Menschen zeigt. Das Kind in der Krippe ist eines von unzähligen neugeborenen Kindern, unscheinbar, völlig am Rande des großen Weltgeschehens. Doch offenbart sich in diesem Kleinen eben der ganz Große! Gott lenkt unseren Sinn auf den Wert des Kleinen und Unscheinbaren. Bei ihm hat gerade das Kleine seinen besonderen Stellenwert, seine unerreichbare Würde. Maria singt im Magnificat: „Auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut“. Gott liebt das Niedrige, um es groß zu machen. Wahre Freude entzündet sich nicht am Großen, sondern am Kleinen und Echten.

Echte Weihnachtsfreude über die Geburt des Gottessohnes mitten unter uns wünsche ich euch und Ihnen im Namen des ganzen Pastoralteams von Herzen.

Ihr Pastor

 

Unterschrift Boss
Oliver Boss, Pfarrer

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