49. Woche 2023
Macht hoch die Tür, denn Christus klopft an. Er selbst steht derzeit vor der Tür unserer Pfarrei, so vielfältig, so leicht erkennbar, so drängend, er ist tatsächlich ganz nahe:
- In den verängstigten jüdischen Mitbürger*innen unserer Stadt Düsseldorf,
- in den Opfern von seelischer, physischer und sexualisierter Gewalt im Raum unserer Kirche, in den Wohnungen unserer Stadtteile und an sonstigen Orten,
- in den 200 Kund*innen unserer Lebensmittelausgabe,
- in den Geflüchteten aus der Ukraine,
- …………
„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und Mahl mit ihm halten und er mit mir“ (Offb. 3,20).
Unsere Pfarrgemeinde scheint wachsame Türhüter*innen zu haben, die unruhig sind und nicht schlafen. Sie sind wach wenn Christus anklopft und öffnen Türen: Die Türen von St. Maria vom Frieden für die Lebensmittelausgabe, die Türen von mehreren pfarreigenen Wohnungen für ukrainische Flüchtlingsfamilien, die Türen ihrer Kirchen, Räume, Büros und Säle für Gespräche, Diskussionen, Gebet und Beratung, Hilfe. Überall hier kommt Er hin, an, herein, nah - das sind alles Übersetzungen des Wortes „Advent“. Aber Christus wird uns weiter nerven und beunruhigen, er wird mit immer neuen Gesichtern bei uns anklopfen. Lassen wir ihn bei uns eintreten, in unserer Mitte sein und mit uns Mahl halten. Es wird nicht zu unserem Schaden sein, denn er bringt doch „Heil und Leben“, „lauter Freud und Wonn“ und „all unsere Not zum End“ – so singen wir es jedenfalls in jedem Advent. Haben wir keine Angst, Christus unsere Türen zu öffnen: Er nimmt uns nichts, aber er gibt uns alles.
Einen gesegneten 1. Advent wünscht euch und Ihnen
Markus Herz, Pastoralreferent