45. Woche 2021
Maßstab
Jesus redet öfters über Geld und auch über materielle Güter. Das Evangelium des heutigen Sonntags erwähnt Jesus bei einer Beobachtung im Jerusalemer Tempel, wo eine Witwe zwei kleine Münzen in einen Opferkasten warf. In einer Zeit, wo es noch keine Geldscheine gab, war die Kaufkraft selbst einer kleinen Münze entsprechend hoch. Daher war die Gabe einer „armen“ Person eine „reiche“ Gabe.
Doch neben der monetären Ebene spricht Jesus im Evangelium eine weitere Verhaltensebene an: Ehrlichkeit und Überheblichkeit. Er bezieht sich dabei auch auf seine Beobachtungen, wie Schriftgelehrte mit anderen Menschen umgehen. Der Umgang mit sich selbst, der Umgang untereinander und miteinander, ist ein immerwährendes und bleibendes Thema. Ein Maßstab, eine Richtschnur, können und sollen neben den Zehn Geboten die Sieben Tugenden sein. (Sie finden sie in Ihrem Gotteslob unter der Nr. 29,5).
Zu den Sieben Tugenden hat der Künstler Ulrich Dohmen einen Bilder-Zyklus erarbeitet. Unter dem Titel „Leerstelle“ können Sie diesen aktuell bis Ende Januar in der Krypta des Neusser St. Quirinus-Münsters sehen. (Mehr Infos unter www.neuss-mitte.de).
Eine anregende und empfehlenswerte Ausstellung.
Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihr
Volker Siegburg, Pfarrvikar