45. Woche 2020
Tod und Auferstehung
Sowohl am keltischen Neujahrsfest, Halloween genannt, als auch am christlichen Allerheiligenfest gedenken wir unserer Verstorbenen.
Die an Halloween mit Kerzen bestückten Rüben oder Kürbisse sollten die Kelten in ihren Häusern vor den bösen Geistern schützen, die in dieser Nacht angeblich ihr Unwesen trieben. Die Christen stellen bis heute wiederum Grabkerzen an die Gräber ihrer Verstorbenen, nicht aber um böse Geister zu vertreiben, sondern um damit zum Ausdruck zu bringen, dass ihre Verstorbenen nicht vergessen sind.
Ende Oktober Anfang November fallen nicht nur die Blätter von den Bäumen sondern es dreht sich auch alles um Tod und Auferstehung. Unser irdisches Leben endet in Deutschland im Durchschnitt bei Frauen mit dem 84. und bei Männern mit dem 79. Lebensjahr. Wie schmerzlich der Tod für die Hinterbliebenen ist, erlebe ich bei jedem Kondolenzgespräch aufs Neue. Trost spenden kann ich als Seelsorger meist nur sehr begrenzt, denn das endgültige Abschied nehmen müssen von einem geliebten Menschen fällt nicht nur jedem Betroffenen unterschiedlich schwer, sondern benötigt auch bei jedem seine Zeit, auf die man als Seelsorger keinen Einfluss hat. Dann ist es für mich als Neuling im Beruf des Priesters tröstlich, dass Jesus uns durch Gott zusagt hat, die Trauernden zu trösten.
Liebe Gemeinde, ich hoffe für all jene, die in diesem Jahr einen geliebten Menschen verloren haben, dass sie in ihrer Trauer die stützende Kraft Gottes spüren, und ihre Liebe die Erinnerung an den Verstorbenen wach halten. Denn nur die Liebe eines Menschen, so Hanns-Dieter Hüsch, „weckt die Schlafenden, tröstet die Traurigen, ermutigt die Hoffnungslosen.“
Ihr
Markus Höfer, Kaplan