33. Woche 2020

Liebe Schwestern und Brüder,

welch hoffnungsvolle Zeilen in der ersten Lesung und im Evangelium sowohl für uns persönlich als auch für die Kirche als Institution.

Der tiefglaubende Elija flüchtet sich vor den Ungläubigen in eine Höhle, nachdem er 40 Tage lang alleine durch die Wüste gelaufen ist. Voller Selbstzweifel sitzt er da. Sicherlich sind in seinem Herzen und Kopf Sturm und Gewitter, aber er zweifelt nicht an Gott. Und dann, ja dann erkennt er Gott: Eben nicht in den tosenden Naturkatastrophen, in denen ihn die Ungläubigen zu finden glauben, die alle Naturerscheinungen mit der Laune der Götter verbinden, sondern er erkennt IHN in einem fast unmerklichen Säuseln!

Jesus schickt seine Jünger zunächst weg: Er möchte beten, er möchte allein mit seinem Vater sein. Die Jünger, seine junge und neue Gemeinde, seine Gemeindeträger, laufen weg: Sie fahren nachts auf den See bei schlechter Sicht und Sturm. Sie begeben sich in Gefahr auf hoher See, ohne zu wissen warum und wohin, sie wissen nur: ER kommt wieder. Wann, wo, wie ist vollkommen unklar. Und dann, in größter Gefahr, mitten in der Nacht, sehen sie IHN und erkennen IHN nicht, sie denken, es sei eine Erscheinung. Er aber spricht: „Habt Vertrauen, ich bin es, fürchtet euch nicht“.

Was für ein Versprechen auch für unsere Kirche, unsere Priester und Diakone, aber auch für uns alle heute!

Wir segeln auch gegen den Sturm ins Ungewisse, ohne Sicht und Perspektive nach vorne. Es gewittert um die Kirche herum. Klar, das lesen wir jeden Tag in der Zeitung und hören nur negative Dinge von Freunden und Bekannten. Was wir brauchen, sind aber weder Angst noch Selbstzweifel, sondern einen festen Glauben, festes Selbstvertrauen und festes Vertrauen in unsere Kirche.

Den Glauben an den HERRN hat Petrus im Boot nicht verloren, denn als Jesus ihn ruft, kann er sogar über Wasser gehen! Petrus geht erst unter, als er anfängt, an sich selbst zu zweifeln. Er scheitert - wir scheitern - eher am fehlenden Glauben an uns und unsere Kirche. Lassen Sie uns kritisch und selbstkritisch mit der Kirche und uns sein, aber auch beständig und selbstbewusst.

Das wünsche ich auch unseren Kindern und Jugendlichen zum Schulstart. Habt ein festes Ziel, bleibt beständig bei Gewitter und Sturm, glaubt an euch, aber auch an Gott und nehmt auch ein leises Säuseln wahr, nicht nur die lauten Töne!

Euch und Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche

Ihr

Unterschrift Adam
Kay Adam, Diakon

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