29./30. Woche 2021

Wort zur Hochwasserkatastrophe

Liebe Gemeinde,

von den Auswirkungen des Starkregens in der Mitte der Woche sind weite Teile von NRW und Rheinland-Pfalz in einem bislang nicht gekannten Maß betroffen. Die Rede vom Jahrhunderthochwasser ist berechtigt. Es ist verstörend zu hören, dass so viele Menschen ihr Leben nicht retten konnten, dass ganze Ortschaften von den Wassermassen weggespült wurden und zahlreiche Menschen ihre gesamte Existenz verloren haben. Und das nicht irgendwo weit weg von uns in Asien oder Amerika, sondern in Ahrweiler, Euskirchen und Wuppertal. Auch in Düsseldorf sind viele Mitbürgerinnen und Mitbürger von der Hochwasserkatastrophe betroffen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Gebiet unserer Pfarrgemeinde in der Ostparksiedlung, im Tannenhof und in Vennhausen. Zahlreiche Menschen mussten ihre Häuser verlassen und haben kurzfristig Unterkunft bei Verwandten, Freunden oder in eingerichteten Notunterkünften gefunden. In weiten Teilen ist der Strom abgestellt, sind Keller vollgelaufen, normale Verkehrswege und Straßen unpassierbar. Dabei ist an erster Stelle den Rettungskräften vor Ort zu danken: Feuerwehr, Sanitäter, Polizei, THW und so viele spontan anpackende Bürgerinnen und Bürger – darunter auch Gemeindemitglieder. Die Stadt Düsseldorf hat eine Hotline eingerichtet für alle, die Hilfe benötigen oder Hilfe und Unterstützung anbieten möchten: 899 899 9.

Es sieht momentan so aus, als seien unsere Kirchengebäude nicht vom Hochwasser betroffen, sodass die Gottesdienste (vielleicht mit leichten Einschränkungen) am Wochenende gefeiert werden können. Allerdings sind die Zufahrtswege teilweise gesperrt. Dafür haben die meisten unserer KiTas Hochwasserschäden zu vermelden; das genaue Ausmaß wird aktuell begutachtet.

In vielen Bereichen bleibt die Hochwasserlage weiterhin kritisch, und eine Entwarnung kann noch nicht gegeben werden. Hoffen und beten wir gemeinsam mit allen Betroffenen und allen Helferinnen und Helfern, dass sich die Lage bald entspannt und die akute Gefahr zurückgeht.

Sogar Papst Franziskus nimmt Anteil an den Nöten der vom Hochwasser betroffenen Menschen. In einer Botschaft an Bundespräsident Steinmeier schreibt Staatssekretär Kardinal Parolin: „Seine Heiligkeit gedenkt der ums Leben gekommenen Menschen im Gebet und bekundet den Angehörigen seine tief empfundene Anteilnahme. Er betet besonders für die zahlreichen Vermissten, für die Verletzten und für alle, die zu Schaden gekommen sind oder durch die Naturgewalten ihre Lebensgrundlage verloren haben. Ihnen sowie den Einsatzkräften und Helfern versichert Papst Franziskus seine geistliche Nähe und erbittet allen Gottes Schutz und Beistand“.

Dieses Gebetsanliegen und diesen Wunsch machen wir uns bei der Feier aller Sonntagsgottesdienste in unserer Gemeinde an diesem Wochenende besonders zu eigen.

Im Vertrauen auf den Beistand und Segen Gottes grüßt Sie

Unterschrift Boss
Oliver Boss, Pfarrer

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