13. Woche 2023
Vom Tod zum Leben – das Motto unserer diesjährigen Fastenzeit ist der rote Faden aller drei Lesungstexte dieses 5. Fastensonntages. Zusammen gelesen sind sie eine erstaunliche Katechese zur menschlichen Kernfrage: Wo gehe ich hin? Christlich ausgedrückt: Wie kann ich mir die Auferstehung von den Toten vorstellen? Zwei Wochen vor dem großen Fest der Auferstehung ist das eine ideale Frage zur Vorbereitung.
Wir wissen heute, dass sich die Auferstehungshoffnung im Volk Israel über die Jahrhunderte erst entfalten musste. Der Prophet Ezechiel verheißt noch exklusiv für das ganze Volk die Öffnung ihrer Gräber und die Gabe des Geistes Gottes – durch diesen Geist wird das Volk wieder lebendig. Im Johannes-Evangelium erfahren wir, dass es zur Zeit Jesu bereits einen Glauben an die Auferstehung einzelner Toter gab, sogar die Pharisäer teilten ihn. Aber für sie und auch für Marta ist er (noch) eine weit entfernte Hoffnung für das Ende der Zeit. Obwohl es sich bei der Auferweckung des Lazarus noch um eine Rückholung in dieses irdische Leben handelt, macht der Christus damit aber etwas entscheidend Neues sichtbar: Endgültige Auferstehung der Toten beginnt JETZT, mit mir, dem Christus. Ich bin nämlich die Auferstehung und das Leben!
Paulus steht bereits in der nachösterlichen Geschichte und verkündet: Zum Volk Gottes gehört nicht mehr nur exklusiv das Volk Israel, sondern gehören alle, die wie Jesus ganz in dem Geist Gottes leben – unabhängig von ihrer Abstammung. Dieser Geist wurde ihnen durch die Taufe bereits geschenkt. So kann Paulus den Römern verkünden: „Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er (…) auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt.“ Tolle, frohe und einfache Botschaft. Scheinbar. Die alles entscheidende Frage bleibt nur: Wohnt der Geist Gottes wirklich in mir?
Vorösterliche Grüße
Ihr und euer
Markus Herz, Pastoralreferent