12. Woche 2022
Liebe Schwestern und Brüder,
Über 300 Kinder hörten und sangen während der Bibelwoche in unseren KiTas zum Thema „Schöpfung“ immer und immer wieder das Gotteswort: „Und es war gut“. Klar, dass sich für einige angesichts des sehr präsenten Krieges in der Ukraine die Frage stellte: Ist Krieg dann auch gut? Warum zerstören Menschen Gottes wunderbare Schöpfung? Warum zerstören Menschen andere Menschen? Das sind schon große Fragen für so kleine Leute. Sie fordern unsere Erzieher*innen und mich als Seelsorger sehr heraus. Was antworten Sie eigentlich darauf, wenn Sie dies als Christ*in gefragt werden?
Mit unseren Erzieher*innen habe ich die Antwort an gleicher Stelle, nämlich im biblischen Schöpfungsbericht gefunden. Dort gibt der Schöpfer uns Menschen ja nicht nur die Geschenke seiner Schöpfung, sondern auch diesen Auftrag: Kümmert euch um meine Geschenke, geht gut mit ihnen und untereinander um. Wenn das alle täten, hätten wir keine Kriege. Sich bewusst gegen Gottes Wort, seine Gebote und Aufträge an uns verweigern: Nichts anderes bezeichnen wir Christen als „Sünde“. Weil es Menschen gibt, die sich genau dafür entschieden haben, ist die Welt so, wie sie ist, leben wir nicht mehr im Paradies. Selbst schuld. Das erste Paradies haben wir verloren. Und das neue, zukünftige Paradies, das „Himmelreich“, kann man zwar schon vereinzelt unter uns ausmachen, aber es ist noch nicht vollends da. Das erwarten wir noch. Wie immer fällt dieses Reich nicht vom Himmel, sondern wird da Wirklichkeit, wo ich dieses neue, bessere Reich lebe und dadurch sichtbar werden lasse.
So ist die Bibelwoche in unseren KiTas nicht nur ein Anlass, Gott aus vollem Herzen für seine staunenswerte Schöpfung zu danken, sondern auch auf das eigene Verhalten zu schauen. Nichts anderes ist der Sinn der österlichen Bußzeit. Die Kinder haben uns das in ihrer Bibelwoche vorgemacht. Sie könnten uns daran erinnern und einladen, es ihnen gleich zu tun.
Markus Herz, Pastoralreferent