10. Woche 2023

Liebe Schwestern und Brüder,

In diesen Wochen gehen wir durch die Fastenzeit immer weiter auf Karfreitag zu. Und bei all dem, was wir uns für diese Wochen vielleicht vorgenommen haben, wissen wir jetzt schon, dass wir am 9. April Ostern feiern werden. Wir wissen, dass alle Fastenvorsätze ein Ende haben werden. Anders ist es aber in unserem Leben: manche Entbehrungen und Erfahrungen von Leid scheinen kein sicheres Ende zu haben, wir wissen nicht immer, wie alles ausgehen wird.

Am 2. Fastensonntag hören wir das Evangelium der „Verklärung“ Jesu. Der Evangelist Matthäus berichtet uns, wie Jesus mit drei seiner Jünger auf einen hohen Berg steigt und dort vor deren Augen „verwandelt“ wird, wobei sein Gesicht wie die Sonne leuchtete, seine Kleider weiß wie Licht wurden und neben ihm Mose und Elija erschienen. Ähnlich wie bei der Taufe Jesu erschallt eine Stimme aus dem Himmel: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“

Eine Erfahrung von Verklärung. In all den Momenten, in denen wir mit Leid und Trauer konfrontiert werden – gibt es nicht manchmal dennoch mittendrin kleine Verklärungsmomente? Momente, die uns trotz allem, was passiert, einen Hauch von Auferstehung erahnen lassen? Begegnungen und Erfahrungen, bei denen wir dieselbe Stimme Gottes hören: „Das ist mein geliebtes Kind – meine geliebte Tochter, mein geliebter Sohn“? Gerade die Fastenzeit lädt dazu ein, nach solchen Erfahrungen der Verklärung Ausschau zu halten.

Für Jesus (und auch für seine Jünger) hat dieser Moment der Verklärung nichts an dem Schrecken und dem Leid der Passion schöngeredet. Aber es war ein Blick auf das Dahinter, auf die Auferstehung. Und auch wir dürfen in unserem Leiden und in unseren Sorgen und Ängsten immer an der Hoffnung festhalten: mit Christus gehen wir vom Tod zum Leben.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Fastenzeit,

Ihr

Unterschrift Renz
Imanuel Renz, Kaplan

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