Passion und Ostern - Exerzitien im Alltag (Palmsonntag)

Palmsonntag, 05.04.2020

Innere Ausrichtung

Suchen Sie sich einen ruhigen Platz, vielleicht mit einem Kreuz, einer Ikone oder einem anderen Bild. Entscheiden Sie sich, ob sie das Tagesevangelium betrachten oder das Foto. Stellen Sie sich ein auf 30 Minuten stille Zeit. Machen Sie sich bereit, in die Gegenwart Gottes zu treten. Beginnen sie mit einem Kreuzzeichen oder „Ehre sei dem Vater...“ und mit einem Vorbereitungsgebet aus der Einführung.

Tagesevangelium: Matthäus 21,1-11

1Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus

2und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los, und bringt sie zu mir!

3Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen.

4Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist:

5Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig, und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.

6Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte.

7Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf.

8Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.

9Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!

10Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das?

11Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.

Bibelbetrachtung:

In diesen Tagen vermissen wir die Menschenmenge, die am Palmsonntag vor 2000 Jahren zusammengekommen ist. Vielleicht können Sie sich dennoch die geschilderte Szene plastisch vor Ihren inneren Augen vorstellen. Können Sie die verschiedenen Stimmen hören: die jubelnden, die schweigenden, die murrenden der Gegner, die spöttischen derer, die alles durchschauen?

Versetzen Sie sich in die Situation der Jünger: was geht denen durch den Kopf? Können Sie es als Hoffnungssätze, als Glaubenssätze, als Fragesätze formulieren? Welcher ist Ihr persönlicher Satz? Formulieren Sie daraus ein Gebet.

Die Leute sagen: es ist der Prophet Jesus. Wie nennen Sie Jesus? Wie drücken Sie aus, was er für Sie bedeutet?

Der Einzug in Jerusalem hat bei den Jüngern vielleicht eine Sehnsucht geweckt. Welche Sehnsucht haben Sie im Blick auf Jesus?

Bildbetrachtung:

Regt das Bild Sie zu spontanen Gedanken an? Lassen Sie ihnen einen weiten Raum.

  • Der rote Teppich – er ist zu kurz. Er reicht nicht bis zur untersten Stufe. Ein Bild des Glaubens?
  • Oder haben Sie die Kraft, den roten Teppich ihres Glaubens bis zur letzten Stufe auszurollen?
  • Danken Sie für Ihren Glauben. Machen Sie es konkret. Erinnern Sie sich an Episoden, die Ihren Glauben gestärkt haben.
  • Oder bitten Sie um die Stärkung ihres Glaubens. Formulieren Sie die Bitte möglichst konkret.

Abschluss:

  • Beenden Sie die Gebetszeit mit einem kurzen Gebet (siehe unten), einem Kreuzzeichen oder auch nur mit einer Verneigung.
  • Schreiben Sie einige Erfahrungen oder Gedanken aus der stillen Zeit auf.

Tagesvorsatz:

Ergibt sich aus Ihren Gedanken einen Vorsatz für den Tag oder – wenn Sie abends meditiert haben – für den nächsten Tag?

Gebet:

Komm, Jesus, komm in unsere Stadt, in diese Welt.
Öffne unsere Augen und die falschen Töne bring zum Schweigen,
dass wir dich begrüßen unter uns und dich loben im Heiligen Geist.
Amen.
Michael Meyer

Bilder: Peter Weidemann, Friedbert Simon. In: Pfarrbriefservice.de

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Eine Sammlung der Exerzitien für die Karwoche 2020 finden Sie (soweit bereits verfügbar) auf dieser Seite: