6. Woche 2017

Liebe Schwestern und Brüder,

Als ich im Dezember mit unserer Tochter bei der Kindersegnung war, stellte ich fest, dass Segnen sicherlich zum Urbedürfnis des Menschen gehört – und das Segnen der eigenen Kinder noch einmal ganz besonders. Die Kirche und auch der Saal in St. Ursula brachen aus allen Nähten.

Und auch sonst spielen besondere Segnungen bei uns in den Gemeinden eine große Rolle: neben der Kindersegnung werden neue Spielgeräte in der Kita ebenso gesegnet wie unsere Haustiere oder die Gaben für das Osterfrühstück um nur einige Beispiele zu nennen. Der Segen ist allgegenwärtig – auch in unserer Umgangssprache. Menschen wünschen einander ein gesegnetes Fest oder ein gesegnetes neues Jahr, eine gesegnete Mahlzeit, Glück und Segen für ein bestimmtes Ereignis.

An diesem Wochenende gibt es wieder die Gelegenheit zu einem besonderen Segen: dem Blasiussegen. Der Blasiussegen, der in den katholischen Kirchen jedes Jahr am 3. Februar, am Fest des heiligen Bischofs und Märtyrers Blasius gespendet wird, ist ein ganz persönlicher Segen. Dabei bittet der Priester oder Diakon um Schutz vor allem Unheil und um die Bewahrung vor Halskrankheiten.

Dahinter steht eine Erzählung aus der Heiligenlegende des Bischofs Blasius. Dieser war während der Christenverfolgung im Gefängnis und soll dort einen Jungen, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, durch seinen Segen und wohl auch durch seine ärztliche Kunst gerettet haben. Denn Blasius war von Beruf auch Arzt in seiner Heimatstadt Sebaste in Armenien und erlitt um das Jahr 316 den Märtyrertod. Er zählt zu den 14 Nothelfern.

Heute geht man zum Arzt oder in die Apotheke, wenn man sich krank fühlt. Was soll da noch der Blasiussegen? Es lohnt sich, statt nach dem Nutzen einmal nach seiner Bedeutung zu fragen.

Im Directorium eines deutschen Bistums, dem liturgischen Kalender für Messfeier und Stundengebet, heißt es:

»Der Segen des Bischofs und Martyrers Blasius gilt vordergründig der Heilung von jeder Halskrankheit. Doch der Blasiussegen ist nicht beschränkt: Gott heilt, woran wir schwer zu schlucken haben.«

So kann uns immer wieder bewusst werden, wie sehr wir Menschen doch von Gott gesegnet sind

Unterschrift Stephanie Müller, Pastoralreferentin
Stephanie Müller, Pastoralreferentin

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