18. Woche 2016

Liebe Schwestern und Brüder,

In diesen Wochen schreiben die Abiturienten ihre Klausuren. Für die Abiturienten unter unseren Messdienern habe ich an jedem Morgen ihrer Prüfungen Kerzen entzündet. Mal eine, auch mal zwei und immer in einer unserer Kirchen. So auch letztens an der Marienfigur in St. Katharina. Es ist eine Schutzmantelmadonna, bei der man schon vom Ansehen das Gefühl hat behütet und geborgen zu sein mit all den Sorgen und Nöten. Wie passend für den nun beginnenden Marienmonat Mai.

Doch mit dem 1. Mai startet nicht nur der Marienmonat, sondern es ist auch der Tag, an dem traditionell in Altenberg das Altenberger Licht entzündet wird. Dieses Jahr scheint das Motto des Altenberger Lichtes genau zur Schutzmantelmadonna zu passen. „Euer Herz lasse sich nicht verwirren ...“ (Joh 14,1) Was spricht Jesus hier an? Er spricht von etwas, dass jeder Mensch irgendwann einmal erfährt. Kann ich mich auf irgendjemand im Leben verlassen? Geht mein Leben gut aus, oder fährt alles vor die Wand? Hat das ganze überhaupt einen Sinn – mein tägliches Aufstehen, mein Lernen in der Schule und fürs Abitur, meine übermenschlichen Anstrengungen, um Anerkennung zu bekommen? Diese Fragen stellen sich viele Menschen – alt und jung. Und was immer mehr um sich zu greifen scheint, ist die Angst, zu scheitern, sich umsonst aufzureiben, auf einmal hinter aller Show, allem Funktionieren-Müssen einsam dazustehen. „Euer Herz sei nicht bis ins Innerste einsam, nicht verwirrt!“ – Das spricht Jesus uns zu – wie seinen Jüngern damals, die sich wohl auch diese Frage ganz persönlich gestellt haben: Was steht am Ende? Hat alles einen Sinn? Jesus spricht in diese Zweifel hinein. Es ist die kraftvolle Einladung Gott zu trauen. Ihm zu glauben. Dies immer wieder zu tun und diesen Glauben immer wieder zu erneuern. Gerade und vor allem dann, wenn Ängste mich bedrängen, Furcht mich übermannt, Sorgen mich zu erdrücken scheinen und kein Licht mehr da zu sein scheint. Gerade dann lädt er uns ein, auf ihn zu bauen.

Ich bin zutiefst überzeugt, dass es gut geht, wenn wir ihn an unserer Seite wissen und mit ihm auch seine Mutter. Freuen wir uns an diesem Glauben und vertrauen ihm und der Gottesmutter Maria an diesem Tag und in diesem Monat besonders die Menschen an, die vor lauter Angst und Sorge kein Licht mehr sehen können und sprechen ihnen diese Worte zu „Euer Herz lasse sich nicht verwirren“ 

Ihre

Unterschrift Stephanie Müller, Pastoralreferentin
Stephanie Müller, Pastoralreferentin

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