46. Woche 2020

Sehnsucht

Gott, mein Gott bist du, dich suche ich,
es dürstet nach dir meine Seele.
Nach dir schmachtet mein Fleisch
wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.

Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum,
zu sehen deine Macht und Herrlichkeit.
Denn deine Huld ist besser als das Leben.
Meine Lippen werden dich rühmen.

So preise ich dich in meinem Leben,
in deinem Namen erhebe ich meine Hände.
Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele,
mein Mund lobt dich mit jubelnden Lippen.

Ich gedenke deiner auf meinem Lager
und sinne über dich nach, wenn ich wache.
Ja, du wurdest meine Hilfe,
ich juble im Schatten deiner Flügel.
(Psalm 63, 2-8)

Im „Buch der Bücher“ nimmt ein Buch mit 150 Liedern, Gebeten und Gedichten eine zentrale Stelle ein. Es ist ein Gebets-, Lebens- und Lesebuch, ein Zeugnis einer langen Gebets- und Glaubensgeschichte: Der „Psalter“, das Buch der Psalmen. In vielfältigen Lebens- und Glaubenssituationen waren und sind diese Texte Halt, Orientierung, Inspiration, Glaubenszeugnis, ja Kraft-Quelle.

Die oben abgedruckten Psalm-Verse bilden den Antwortpsalm in der Liturgie am heutigen Sonntag. Der Verfasser beschreibt seine Erfahrung mit JHWH, wie er Ihn als das Leben beglückenden und beschützenden Gott erfährt, wie er seine Nähe sucht und wie er seiner Nähe gewiss ist.

In dieser heutigen, „merk-würdigen“ Zeit sind solche Worte und Erfahrungen wichtig, vielleicht wichtiger denn je.

Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr

Unterschrift Siegburg
Volker Siegburg, Pfarrvikar

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