44. Woche 2022

Liebe Schwestern und Brüder,

der Herbst schreitet voran, die Tage werden deutlich dunkler und kürzer, was für manche vielleicht eh schon schwierig sein mag. Es ist aber immer auch eine Zeit, die mit dem Tod und der Erinnerung an unsere Verstorbenen verbunden ist - sicherlich ein Thema, das viele von uns lieber umgehen würden.

Der November beginnt traditionell mit dem Allerheiligenfest und dem darauffolgenden Tag Allerseelen, an dem wir besonders all unserer Verstorbenen gedenken und für sie beten. So gehört vor allem der Besuch des Friedhofs für viele Menschen zum Monat November. Doch gerade hier, auf den Friedhöfen, dürfen wir uns einer wichtigen Botschaft unseres Glaubens bewusst werden. Wir dürfen fest darauf vertrauen, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Auch wenn der Friedhofsbesuch mit Sicherheit oft mit Schmerz und wehmütiger Erinnerung verbunden sein mag - der Gedanke an die Menschen, die wir lieben und die gestorben sind, vermittelt uns doch umso mehr das Bewusstsein dafür, dass mein irdisches Leben ein einmaliges Geschenk ist, mit dem ich einen bleibenden „Eindruck“ auf dieser Erde, auf meine Familie und Freunde hinterlasse.

Gleichzeitig dürfen wir aus diesen Tagen das Vertrauen schöpfen, das unser jetziges Leben mit dem Tod nicht einfach endet, sondern von einer Hoffnung auf ein Leben über den Tod hinaus durchdrungen ist.

Wenn wir am Grab unserer geliebten Verstorbenen stehen, dürfen wir wissen: Nicht nur wir lieben diese Menschen über den Tod hinaus. Gott, der Schöpfer unseres Lebens, der Herr über Tod und Leben, liebt jeden von uns auf eine Weise, die über den Tod hinausgeht und uns durch ihn hindurch trägt.

Im Gebet verbunden,

Unterschrift Renz
Imanuel Renz, Kaplan

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