32. Woche 2023

Erklärung Jesu

Kein Tippfehler, sondern eine Deutung jenes außerordentlichen Ereignisses auf dem „hohen Berg“, dessen Fest wir an diesem Sonntag feiern. Vielleicht gab es zu viele Zweifel und Zweifler*innen an den Worten und Taten Jesu, an seinem Anspruch, der erwartete Messias zu sein. Vielleicht drang das Schöne, Befreiende, Neue der Botschaft dieses Gottessohnes nicht zu den Menschen durch, vielleicht konnten sie sich nur schwer eine Vorstellung von dem Leben in Fülle, dem ewigen Leben, dem Reich Gottes machen, das Jesus verkündete. Vielleicht musste Gott das alles noch einmal erklären. Deswegen führt Gott Jesus und die drei Jünger auf einem Berg. Alle wussten aus der Überlieferung: Das ist der Ort der besonderen Gottesnähe und erkannten wohl sofort: Gott ist uns hier jetzt nahe in diesem Jesus von Nazareth. Er ist wirklich Gottes Sohn. Und damit keine Zweifel daran aufkommen schickt Gott noch Worte hinterher: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.“

Dann Jesu äußere Verwandlung: „Sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.“ Gott gewährt den Jüngern einen Appetizer auf das ewige Leben in Herrlichkeit, bei Gott. Für einen kurzen Augenblick öffnet er ihnen den Himmel auf Erden und ihnen wird sich erklärt haben, was sie sich unter der Verkündigung Jesu vorstellen können. Anscheinend konnte sich nun wohl auch Vorfreude bei ihnen einstellen – oder hätte Petrus sonst darum gebeten, dass all dies nicht wieder aufhört, dass sie Hütten bauen, um hier in dieser Vorfreude bleiben zu können?

Und dann erscheinen auch noch Mose und Elija – stellvertretend für das „Gesetz“ und die „Propheten“. Sie erklären die Sendung Jesu, des Sohnes des Volkes Israel, die er selbst mit den Worten beschreibt: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben! Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.“ (Mt 5,17) Einst hatten beide auf dem Berg Gottes Offenbarungen empfangen, nun sprechen sie mit dem, der die Offenbarung Gottes in Person ist.

Nach diesem Ereignis, beim Abstieg, bittet Jesus seine Jünger noch:Erzählt niemandem von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferweckt ist!“ Mittlerweile ist Jesus von den Toten auferweckt und es ist an uns, allen davon zu erzählen – so, wie wir es in jeder Heiligen Messe versprechen: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.

Einen schönen Fest-Sonntag wünscht

 

Unterschrift Herz
Markus Herz, Pastoralreferent

Download

Zurück