08. Woche 2023

Liebe Schwestern und Brüder!

 

Karneval steht vor der Tür!

Feiern! Endlich feiern nach Corona und Sturm! Endlich wieder ein Karnevalsumzug in unserem Gerresheim! Ja, das ist wichtig, und wir freuen uns alle besonders, mal wieder ausgelassen zu feiern, bevor die Fastenzeit wieder anfängt.

Und Karneval hat ja auch einen gesellschaftlich-politischen Hintergrund! Der „Narrkarneval“, der erste Prinz am Hofe der Medici, durfte unbescholten seine Meinung sagen, und die gesamten Einnahmen des Balls am Hofe wurden für die Versorgung der Armen eingesetzt. Die Spenden reichten meist für ein ganzes Jahr.

Neben aller Freude und Sorglosigkeit, die wir uns alle so sehr herbeisehnen, gibt es aber doch schlimme Ereignisse und Katastrophen in der Welt. Exemplarisch der immer noch anhaltende Ukrainekrieg und das dramatische Erdbeben in der Türkei und Syrien. Bei beiden Geschehnissen sind kein Ende und keine Lösung in Sicht.

Im heutigen Abschnitt der Bergpredigt spricht Jesus davon, auch die andere Wange hinzuhalten, wenn dich einer auf die eine schlägt. Was meint er? „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin!“

Versuchen Sie das einmal! Das geht nicht oder bestenfalls kann ich mit dem Handrücken der rechten Hand die rechte Wange treffen. Und das ist auch so gemeint. Im Judentum bedeutete ein Schlag mit dem Handrücken maximale Erniedrigung, Herabwürdigung, Missachtung der Menschenwürde. Diese Beleidigungen kränken einen jeden und eine jede natürlich besonders, immer ganz persönlich im Herzen, bei der Ehre, und wahrscheinlich werden die meisten von uns innerlich aggressiv. Hier sollen wir uns zurücknehmen und die Gewaltspirale nicht antreiben!

Und Jesus sagt sogar: „Liebt eure Feinde!“

Was für ein Anspruch! Für mich heißt das aber auch, Zivilcourage zeigen. Zeigen, wofür wir ChristInnen stehen.

Und das geht auch im Karneval! Stellen wir uns Diskriminierung, Beleidigung und Gewalt, z.B. gegen Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr oder von Rettungswagen entgegen!

Und Jesus sagt: „Wer dich bittet, dem gib“.

Ein Aufruf zur genau rechten Zeit bei der wachsenden Not in der Türkei, in Syrien und in der Ukraine!

Jede Spende hilft den Menschen in diesen Krisengebieten.

Es wäre doch schön, wenn wir auch heute noch den Karnevalsgedanken der Zeit Jan Wellems aufleben lassen: Feiern – sozialkritisch sein – den Armen helfen.

Frohsinn und Christentum! Ein wunderbares Paar!

 

Einen gesegneten Sonntag, eine gute Woche und jecke Tage

Ihr und euer

Unterschrift Adam
Kay Adam, Diakon

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